Damit sie gleich wissen, woran Sie sind, beginne ich mit einem Loblied auf den Fernseher. Das nächste Fernsehgedicht befasst sich nur oberflächlich betrachtet mit dem Ärgernis GEZ. Gedicht Nummer drei zeigt das Verhältnis zwischen Büchern und Fernsehen.
Loblied auf den Fernseher
Der Fernseher
ist Nahgerät,
er bringt die Welt heran,
doch nie so nah,
dass man sie nicht
sogleich vergessen kann.
Mit ihm verkürzt man flott die Zeit,
er macht sie einfach platt;
man guckt und guckt, ein Blick zur Uhr,
kein Leben fand hier statt.
Für Kinder ist's Idealgerät,
es macht sie taub und stumm;
sie sitzen dran wie festgeklebt
und werden langsam dumm.
Die Politik ist dankbar ihm,
er hält vom Denken ab;
so lang die Leut nur glotzen tun,
lacht man sich oben schlapp.
Der Fernseher
ist Nahgerät,
er bringt die Welt heran,
doch nie so nah,
dass man sie nicht
sogleich vergessen kann.
Morituri te salutant
Leute, Leute, habt ihr das gehört?
„GEZ will Geld von Adam Riese!“
Diese Typen sind TV-gestört:
Lang liegt Adam unterhalb der Wiese.
Doch es gibt kein Halten vor dem Tod,
ihre Geldgier darf hier nicht versagen.
Groß ist sie, die Fernseh-Anstaltsnot:
Keiner kanns Programm lebend noch ertragen.
Bücherfernsehen
Das Bücherlesen ist zur Bildung unentbehrlich,
doch gilt es vielen als beschwerlich.
Beim Fernsehen gibt es solch Beschwerlichkeit mitnichten,
drum mag man nicht gern drauf verzichten
und lässt von Büchern sich das Nötigste berichten.