Trout Fishing in America can mean anything
Brautigan wants it to mean.
David Lodge
After the birth of Ianthe, they saved enough for
an idyllic trip to Idaho during 1961. »We'd camp beside the
streams, and Richard would get out his old portable typewriter and
a card table. That's when he began to write Trout Fishing in America.«
Keith Abbott, Downstream from trout fishing
in America, S. 44 zitiert Virginia Adler (Richard Brautigans Ex-Frau)
Mr. Brautigan submitted a book to us in 1962
called Trout Fishing in America. I gather from the reports that
it is not about trout fishing.
Aus dem Ablehnungsschreiben von Viking
Press, zitiert nach: Claudia Großmann, Richard Brautigan:
pounding at the gates of american literature, S. 144
Der Umschlag für Forellenfischen
in Amerika
Auf dem Umschlag für Forellenfischen
in Amerika ist eine Fotografie, die am späten Nachmittag
aufgenommen wurde, eine Fotografie der Benjamin-Franklin-Statue
auf dem Washington Square in San Francisco.
Geboren 1706 - Gest. 1790. Benjamin Franklin
steht auf einem Sockel, der aussieht wie ein Haus voll steinerner
Möbel. In der einen Hand hält er einige Papiere und
in der anderen seinen Hut.
Dann spricht die Statue und sagt in marmorner
Stimme:
Gestiftet von
H.D. Cogswell
unseren
Jungen und Mädchen
die bald
unseren Platz einnehmen
und unser Werk
fortsetzen werden.
Am Sockel der Statue stehen vier Wörter,
die in alle vier Richtungen der Welt zeigen, nach Osten Willkommen,
nach Westen Willkommen, nach Norden Willkommen,
nach Süden Willkommen. Gleich hinter der Statue stehen
drei Pappeln, die bis auf die obersten Äste fast unbelaubt
sind. Die Statue steht vor dem mittleren Baum. Rundherum ist das
Gras naß von den Regenfällen, die jetzt, Anfang Februar,
niedergegangen sind.
Im Hintergrund steht eine hohe Zypresse, fast
so dunkel wie ein Zimmer. Unter diesem Baum hat Adlai Stevenson
1956 vor 40000 Leuten eine Rede gehalten.
Auf der anderen Straßenseite steht eine
hohe Kirche mit Kruzifixen, Türmen, Glocken und einer gewaltigen
Tür, die aussieht wie ein riesiges Mauseloch, vielleicht
aus einem Tom-und-Jerry-Cartoon, und über der Tür steht
»Per L'Universo«.
Etwa um fünf Uhr nachmittags versammeln
sich auf meinem Umschlagfoto gegenüber der Kirche einige
Leute, und sie haben Hunger.
Es ist Sandwichzeit für die Armen.
Aber sie können nicht über die Straße
gehen, bis sie das Zeichen bekommen. Dann laufen sie alle über
die Straße zur Kirche hinüber und nehmen ihre Sandwiches
in Empfang, die in Zeitungspapier eingewickelt sind. Sie gehen
wieder in den Park und machen das Zeitungspapier auf, um nachzuschauen,
was für Sandwiches sie bekommen haben.
Ein Freund von mir hat einmal eines Nachmittags
sein Sandwich ausgewickelt und fand dann bloß ein Spinatblatt
zwischen den Brotscheiben. Das war alles.
War es Kafka, der Amerika durch die Lektüre
der Autobiographie Benjamin Franklins kennengelernt hatte...
Kafka, der gesagt hat: »Ich mag die Amerikaner,
weil sie gesund und optimistisch sind.«
Aus: Richard Brautigan, Forellenfischen in
Amerika, S. 9/10, Eichborn
Weiter mit der fünften Erdbeere: Richard
Brautigan ist ein Star
|